Ramsauer: Die Assessorprüfung im öffentlichen Recht

Ulrich Ramsauer
Die Assessorprüfung im öffentlichen Recht

Während das universitäre Studium noch stark von theoretischen Betrachtungen geprägt ist, erfordert das Referendariat die schnelle Umstellung auf das praxisbezogene Arbeiten. Umso wichtiger ist da natürlich ein Lehrbuch, das gerade zum Einstieg mit einer knappen und präzisen Darstellung des entsprechenden Stoffs den Referendar an die Hand nimmt.

Umso hilfreicher ist es, wenn das Werk nicht nur für die Vor- und Nachbereitung geeignet ist, sondern auch als Nachschlagewerk im Arbeitsalltag des Referendars dienen kann. Gerade im öffentlichen Recht, das schon im universitären Studium die Studierenden vor eine schier unlösbare Aufgabe stellt, hält auch für den Referendar viele Schwierigkeiten bereit.

Eine feste Größe auf diesem Gebiet stammt von Professor Ramsauer, dessen Werk „Die Assessorprüfung im öffentlichen Recht“ im Jahr 2007 in der 6. Auflage erschienen ist. Die Neuauflage wurde gleich um mehrere Kapitel ergänzt. Neu eingefügt wurden Kapitel zu Zustellungsfragen, Anwaltsklausur und Verwaltungsvollstreckung, weiterhin wurden der öffentlich-rechtliche Vertrag sowie das schlichthoheitliche Handeln in eigenständige Kapitel ausgegliedert, sowie das Buch insgesamt auch hinsichtlich der europarechtlichen Bezüge aktualisiert.

Das Lehrbuch beginnt mit einer Einführung in die Examensanforderungen im öffentlichen Recht sowie einer Darstellung der Anforderungen an ein öffentlich-rechtliches Gutachten. Diese Orientierungshilfe lässt bereits die weiteren Qualitäten des Buches erahnen und in der Tat wird der Leser nicht enttäuscht werden. Die weiteren Hauptthemen des Werks beschäftigen sich mit dem verwaltungsgerichtlichen Urteil, weiteren Entscheidungsformen in der Fallbearbeitung, den einzelnen Klage- und Antragsverfahren, besonderen Problemen des Verwaltungsprozesses, aber auch besonderen Problemen der Fallbearbeitung sowie Entscheidungsformen in der Fallbearbeitung. Dank der klaren Struktur des Lehrbuchs läuft der Leser jedoch nicht Gefahr den Überblick zu verlieren und so bietet sich Ramsauers Werk auch als das eingangs angesprochene Nachschlagewerk an. Dazu tragen auch die umfangreichen Prüfungsschemata bei, die jeweils um Erläuterungen zum Tenor ergänzt werden.

Besondere Aufmerksamkeit verdient das Kapitel der Verwaltungsvollstreckung. Auf gerade einmal knapp 15 Seiten ist einschließlich eines übersichtlichen Prüfungsschemas alles Relevante zusammengefasst, so dass unter Einbeziehung der landesspezifischen Verwaltungsvollstreckungsvorschriften die Einarbeitung in die schwierige Materie erheblich vereinfacht wird.

Abgerundet wird das Werk durch die klare und verständliche Sprache des Autors sowie obendrein das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Damit verdient das Werk unsere Bestnote.

[rating:5]