Baur/Stürner: Sachenrecht
Das Themengebiet Sachenrecht bereitet vielen Examenskandidaten immer wieder Kopfschmerzen, ist es doch auf den ersten Blick allzu umfangreich und wenig griffig. Ein Lehrbuch wie der Baur/Stürner – zu Recht der Klassiker zu diesem Rechtsgebiet – schreckt da mit einem Umfang von über 1.000 Seiten zusätzlich ab. Zu Unrecht, wie die Neuauflage beweist!
Das Sachenrecht wird deshalb als so schwierig empfunden, weil die Materie abstrakt und wenig greifbar ist. Die Eigentumsübertragung nach §929 S. 1 ist da noch schnell verstanden; Besitzmittlungsverhältnisse und Anwartschaftsrechte treiben jedoch allzu schnell Schweißperlen auf die Stirn; Kreditsicherungsrecht führt zu heilloser Flucht. Geht man aber systematisch – wie die Autoren – an die Materie heran, dann erschließen sich die Problemstellungen fast wie von selbst.
Nach Einführung und Erklärung des Besitzes folgt das Liegenschaftsrecht, darauf aufbauend das Mobiliarsachenrecht. Das Buch schließt mit einem Überblick über Rechte an Rechten, dem Grunstücksrecht der neuen Bundesländer sowie einer internationalen Rechtsvergleichung.
Natürlich sprengt dieser Klassiker – jetzt auf dem Stand 2009 – den Rahmen der „normalen“ Investition eines Studenten in ein Lehrbuch (74 Euro sind nicht wenig); zur Vertiefung oder bei Hausarbeiten darf der Baur/Stürner aber nicht fehlen. Es ist und bleibt das Standard-Lehrbuch auf dem vertrackten Gebiet „Sachenrecht“.
[rating:4.5]