Charchulla/ Ernst: Referendarausbildung in Strafsachen
Während im universitären Studium das Strafrecht von den Studenten häufig als eine lästige Pflichtübung empfunden wird, die vor allem durch ihren schieren Lernaufwand frustriert, spielt das Strafrecht während des Referendariats in einer völlig anderen Liga. Zum Einen kann hier nicht mehr riskiert werden, es beim Lernen für das Examen relativ zu vernachlässigen und mehr Energie in das Zivilrecht und das öffentliche Recht zu investieren. Darüber hinaus gewinnt das Strafrecht aber auch im Referendariat auch in erheblichem Maße an Anschaulichkeit.
Gleichzeitig sieht sich der Referendar von Anfang an mit einer großen Vielzahl von Tätigkeitsfeldern konfrontiert, so kann er während seiner Strafstation bei der Staatsanwaltschaft, beim Strafrichter oder beim Strafverteidiger den ersten weitergehenden Kontakt mit der Rechtspraxis aufnehmen. Dementsprechend ist eine schnelle Orientierungshilfe für das jeweilige Tätigkeitsfeld von entscheidender Bedeutung. Hier kommt das Werk „Referendarausbildung in Strafsachen“ der Autoren Charchulla und Ernst ins Spiel. Es im Jahr 2007 erstmals erschienen und trägt diesem Bedürfnis der Referendare in der Weise Rechnung, dass es jedem der drei Tätigkeitsbereiche ein eigenes Kapitel widmet, wobei der Schwerpunkt naturgemäß auf der Ausbildung bei der Staatsanwaltschaft liegt.
Nach kurzen Erläuterungen über die Stellung und Aufgaben der jeweiligen Ausbildungsstation werden anhand ausführlicher Beispiele die typischen Arbeitsabläufe und Fallkonstellationen einschließlich ihrer Behandlung im Bereich der jeweiligen Ausbildungsstation dargestellt. Dabei können insbesondere der klare und verständliche Stil der Autoren sowie das durch seine Übersichtlichkeit ansprechende Layout von Anfang dazu beitragen, dass dem Referendar die erste Einarbeitung in seine neue Tätigkeit schnell und reibungslos gelingt.
Da aber mit der Bewältigung der täglichen Arbeit in der Strafstation das Examen noch nicht bestanden ist, widmen die Autoren auch der strafrechtlichen Klausur ein ausführliches Kapitel. Insbesondere die anschauliche und konsequent an den Bedürfnissen des Referendars ausgerichtete Vermittlung des Stoffs, die es vermeidet zu Lasten der Präzision zu sehr ins Detail zu gehen, rundet das Werk mit diesem Kapitel ab. Zusätzlich werden auch noch grundlegende Tipps für die mündliche Prüfung sowie eine Beispielklausur mit ausführlicher Lösung geboten.
So lässt sich die „Referendarausbildung in Strafsachen“ jedem Referendar wärmstens empfehlen und weist mit einem Preis von 21,00 Euro auch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Nicht nur als täglicher Begleiter in der praktischen Stationsarbeit, auch bei der heimischen Auf- und Vorbereitung und der Examensvorbereitung wird man seine Freude mit diesem Werk haben.
[rating:5]
