Lettl – Fälle zum Gesellschaftsrecht

Tobias Lettl
Fälle zum Gesellschaftsrecht

Das Gesellschaftsrecht gehört in der juristischen Ausbildung zu den eher unbeliebten Vertretern der zivilrechtlichen Fächer, insbesondere gilt es vielen Studenten als unübersichtlich und abstrakt und nicht zuletzt sehen viele Studenten mit Blick auf ihren späteren Berufswunsch nur wenig Verwendung für fundierte gesellschaftsrechtliche Kenntnisse. Doch diesem Trugschluss sollte man nicht erliegen. Nicht nur im ersten Staatsexamen spielt das Gesellschaftsrecht nach seiner deutlichen Aufwertung als zwingender Bestandteil einer zivilrechtlichen Examensklausur eine bedeutende Rolle, auch in der späteren Berufspraxis ist jeder Jurist gut beraten zumindest grundsätzliche gesellschaftsrechtliche Kenntnisse abrufen zu können. So bietet es sich an, den Grundstein für diese Grundkenntnisse des Gesellschaftsrechts nicht erst in der Examensvorbereitung zu legen oder gar im oder nach dem Referendariat, denn in letzterem Fall muss schon eine gute Portion Glück mit dem Mutigen gewesen sein. Besser ergeht es demjenigen, der bereits im Hauptstudium noch einmal die Zähne zusammenbeißt und sich auch dieser Herausforderung stellt. Um die Schmerzen zu lindern, bietet sich gerade im Gesellschaftsrecht ein gutes Fallbuch an. So wird aus einer vermeintlich abstrakten, unübersichtlichen Thematik schnell ein gut gegliederter und sinnvoll einteilbarer Lernkomplex. Studenten, die sich dem Gesellschaftsrecht im universitären Wahlschwerpunkt widmen.

Hier bietet sich das 2008 erstmals erschienene Fallbuch „Fälle zum Gesellschaftsrecht“ des Autoren Lettl an. Es stammt aus der bewährten Reihe „Juristische Fall-Lösungen“ des Verlags C.H. Beck. In insgesamt 13 Fällen behandelt der Autor die ganze Vielfalt des Gesellschaftsrechts ohne sich dabei in dem umfangreichen Stoff zu verlieren. Sämtliche Fälle sind klausurmäßig aufbereitet und umfangreich gelöst. Durch dieses System bieten sich dem Studenten gleich zu Möglichkeiten. Er kann sich darauf beschränken das eigentliche Falltraining intensiv einzuüben. Darüber hinaus – und gerade das macht das Fallbuch auch für Studenten entsprechender Wahlschwerpunkte interessant – ist aber auch die Erstellung eigener Prüfungsschemata mit Hilfe dieses Werkes ohne größere Probleme möglich. Allerdings sei einschränkend klargestellt, dass solche Studenten, die das Gesellschaftsrecht nur für eine Klausur im Hauptstudium oder im Rahmen der Vorbereitung für das erste Staatsexamen von der inhaltlichen Fülle des Werkes schnell überfordert sein können, was gleichwohl nicht dem Werk als solchem negativ anzulasten ist, sondern vielmehr dem Umstand geschuldet ist, dass eine solch komplexe Materie doch unstreitig Zeit erfordert, wenn man sich mit ihr beschäftigt. So ist eine uneingeschränkte Empfehlung für die angesprochenen Studenten der Wahlschwerpunkt auszusprechen und eine bedingte Empfehlung für den „gewöhnlichen“ Studenten. Hier sollte man nicht blind kaufen, sondern das Werk zuerst anlesen.

[rating:4]