Schmehl/ Vollmer/ Heidrich: Die Assessorklausur im Strafprozess

Martin Schmehl, Walter Vollmer, Andreas Heidrich
Die Assessorklausur im Strafprozess

Nach dem erfolgreichen Bestehen der ersten juristischen Prüfung beginnt für die angehenden Volljuristen ein neuer Ausbildungsabschnitt, das Referendariat. Allerdings bietet das Referendariat nicht nur eine Vielfalt von Möglichkeiten hinsichtlich der Ausbildungsorte und –stellen, sondern es erfordert auch die Einarbeitung in neue Form der juristischen Arbeitsweise. Während das universitäre Studium naturgemäß auf eine wissenschaftliche Arbeitsweise der Studenten ausgelegt ist, ist die praktische juristische Ausbildung des Referendars gerade zu Anfang sehr ungewohnt. Insbesondere die im universitären Studium abgesehen vom Verwaltungsprozessrecht nicht im Mittelpunkt stehenden prozessualen Fragestellungen müssen im Referendariat sehr schnell beherrscht werden. Weiterhin müssen die Referendare auch die Auswertung von Akten erlernen. Während der täglichen Stationspraxis kann man natürlich auf die Unterstützung durch seine Ausbilder zählen, in der Bewältigung der bereits in den Arbeitsgemeinschaften zu schreibenden Klausuren hingegen ist man von Anfang an auf sich allein gestellt, so dass ein gutes Lehrbuch und zusätzlich entsprechende Fallbücher für dem Referendar unverzichtbar sind. Mit dem Lehrbuch „Die Assessorklausur im Strafprozess“ der Autoren Schmehl, Vollmer und Heidrich, im ersten Halbjahr 2008 in der 9. Auflage im Verlag C.H. Beck erschienen, erscheint ein Klassiker aus der bekannten Reihe „Assessorklausuren“, zu der auch das hervorragende Werk von Ramsauer zum öffentlichen Recht gehört, neu. Das Buch gliedert sich in die Kapitel Ermittlungsverfahren, Gerichtliches Verfahren bis zum Urteil, Das Urteil erster Instanz, Rechtsmittel, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten und in der gebotenen Kürze den Besonderheiten des JGG.

Gleich vorweg sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der optimale Nutzen des Lehrbuchs erreicht wird, wenn man vorher ein allgemeines Lehrbuch oder gutes Skript zur Strafprozessordnung durchgearbeitet hat, denn solide Basiskenntnisse sind die Grundlage für die Arbeit mit diesem Lehrbuch. Sind diese vorhanden, so wird man schnell die Qualitäten dieses Lehrbuchs zu schätzen wissen. Der Einstieg wird durch die gelungene Gliederung, die es einem ermöglicht, sich sofort zu recht zu finden, erheblich erleichtert. Dazu trägt auch der klare und verständliche Stil der Autoren bei. Ein großes Lob verdient sich das Lehrbuch für die zahlreichen Hinweise, die sich dem erläuternden Text anschließen und so verhindern, dass gefährliche Missverständnisse entstehen. Neben diesen zahlreichen Hinweisen wartet das Lehrbuch auch mit einer Vielzahl gesondert dargestellter Klausurhinweise auf. Während das Lehrbuch zwar keine kompletten Klausurbeispiele enthält und man diesbezüglich auf ein ergänzendes Fallbuch angewiesen ist, wartet es mit einer übersichtlichen Darstellung der Bearbeitungsweise für die typischen Klausurfragestellungen auf und rundet diese Ausführungen mit einer Kurzanleitung zur Klausurbearbeitung ab.

Angesichts der inhaltlichen Stärken und der klaren Struktur des Werkes eignet es sich sowohl für das heimische Lernen, als auch als Nachschlagewerk für die tägliche Stationspraxis. So ist es mit einem Kaufpreis von 21 Euro ein absoluter Pflichtkauf für Referendare.

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