Soyka – Die Referendarstation bei der Staatsanwaltschaft

Martin Soyka
Die Referendarstation bei der Staatsanwaltschaft

Nach dem erfolgreichen Bestehen der ersten juristischen Prüfung wartet auf die angehenden Volljuristen eine neue noch unbekannte Herausforderung, das Referendariat. Es beginnt stets mit der Strafstation, welche entweder am Strafgericht unter den Fittichen eines Strafrichters oder eines Staatsanwaltes zu absolvieren ist. Dieses Arbeitsumfeld ist den frischgebackenen Referendaren aus dem universitären Studium höchstens insoweit bekannt, als sie damit im Rahmen eines ihrer Praktika damit in Berührung gekommen sind. So bringen sie an Vorkenntnissen meist nur ihre materiellen Strafrechtkenntnisse und grundlegende Strafprozessrechtkenntnisse mit und stehen nun vor der Herausforderung, sich schnell an ihrer neuen Ausbildungsstelle zu Recht zu finden und sich dort zu bewähren.

Dem Referendar bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu helfen verspricht das im Verlag Luchterhand in der Reihe „Referendarpraxis“ erschienene Werk „Die Referendarstation bei der Staatsanwaltschaft“ von Martin Soyka. Besonderen Gewinn von der Arbeit mit seinem Lehrbuch verspricht der Autor Referendaren der Bundesländer Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen, für die er sein Werk vornehmlich konzipiert hat. Allerdings sollten auch Referendare anderer Bundesländer das Werk in ihre Auswahl einbeziehen, insbesondere dank der Hinweise auf Literatur, welche sich mit der vor allem in Süddeutschland gebräuchlichen abweichenden Variante der Anklageschrift befasst.

Inhaltlich widmet sich der Autor den Aufgaben und der Funktionsweise der Staatsanwaltschaft, dem Erkenntnisverfahren und in ausführlicher Weise der staatsanwaltlichen Tätigkeit. Spricht der Autor in seinem Vorwort selbst von seinem Lehrbuch als Leitfaden, so bestätigt sich schon nach kurzer Lektüre, dass dieses Versprechen eingehalten wird. So eignet sich Soykas Werk zur intensiven Vorbereitung auf die Strafstation, um bereits im Vorfeld eine grundsätzliche Orientierung für die tägliche Stationspraxis zu gewinnen, aber auch als täglicher Begleiter und Nachschlagewerk. Die mehrfache Durcharbeitung ist dank des Umfangs von knapp 125 Seiten gut in den Lernplan integrierbar. Der klare und verständliche Stil des Autors tragen darüber hinaus zum gelungenen didaktischen Konzept dieses Lehrbuchs bei, so dass einzig der Preis von 18 Euro ein klein wenig zu hoch ausfällt, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass der Referendar mit diesem Werk zwar den Einstieg in die Strafstation entscheidend erleichtern kann, gleichwohl aber noch eine Vielzahl weiterer Werke schon ihm Rahmen dieses Ausbildungsabschnitts erwerben muss.

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