Kaiser, Kaiser, Kaiser – Die Zivilgerichtsklausur im Assessorexamen Band I

Horst Kaiser, Jan Kaiser, Torsten Kaiser
Die Zivilgerichtsklausur im Assessorexamen Band I: Technik, Taktik, Formulierungshilfen

„Die Zivilgerichtsklausur im Assessorexamen Band I: Technik, Taktik, Formulierungshilfen“ der Autoren Kaiser, Kaiser und Kaiser ist im zweiten Halbjahr 2008 in der 3. Auflage erschienen. Im Gegensatz zum zweiten Band, der sich der Wiederholung und Vertiefung der Kenntnisse über die Zivilgerichtsklausur widmet, setzt Band I am Anfang der Einarbeitung des Referendars in die zivilgerichtlichen Arbeitstechniken an. Bevor mit der Erläuterung des eigentlich Stoffs begonnen wird, geben die Autoren dem Leser einige grundlegende Ratschläge mit auf den Weg, welche auf den ersten Blick vielleicht altbekannt erscheinen mögen, gleichwohl jedoch ein berechtigter Appell an die Arbeitsdisziplin des Referendars sind, die bereits einen Vorgeschmack darauf geben, was den Leser in diesem gut 280 Seiten umfassenden Werk erwartet.

Akribisch und umfangreich wird folgerichtig denn auch die Klausurtechnik, die für die erfolgreiche Bearbeitung einer zivilgerichtlichen Assessorklausur unerlässlich ist, aufgearbeitet und dargestellt, ein Kapitel, das jeder Referendar zweifellos mehrfach dankbar wiederholen wird und dies auch sollte. Der Stil der Autoren ist dabei angenehm klar und verständlich und zugleich so eindringlich, dass der Leser bei konzentrierter Durcharbeitung dieses Abschnitts nicht Gefahr läuft aus Leichtsinn oder Unaufmerksamkeit die Anforderungen dieses für ihn unbekannten Klausurtyps zu unterschätzen. Eine Vielzahl von Formulierungsvorschlägen und einzelnen kleinen Fallbeispielen trägt zur Veranschaulichung und Verständlichkeit des erläuternden Textes bei.

Anschließend an die Darstellung der Klausurtechnik werden der Aufbau und das Abfassen der Entscheidungsgründe dargestellt, wobei insbesondere hinsichtlich des Aufbaus der Entscheidungsgründe das Eingehen auf die verschiedenen möglichen Urteilskonstellationen und damit verbundenen Anforderungen an den Aufbau positiv herzuheben sind. Wer sich mit einem gewissen Schrecken an die ersten Gehversuche im Urteilsstil während seines universitären Studiums erinnert, wird diesen dank der präzisen Einführung in die Technik und Regeln des Urteilsstils alsbald verlieren.

Den zweiten großen Schwerpunkt des Werks bilden Formulierungsvorschläge und Erläuterungen zu den wichtigsten prozessualen Problemstellungen, welche mit einem Umfang von über 120 Seiten angenehm ausführlich und zugleich nicht überfrachtet dargestellt werden. Besonders hilfreich ist dabei eine den Erläuterungen vorangestellte dreiseitige Übersicht, anhand derer man nach Stichworten sortiert schnell das gesuchte Problem findet. Auch hier helfen die zahlreichen Fallbeispiele mit anschließendem Formulierungsvorschlag die Übersichtlichkeit und Verständlichkeit der Ausführungen zu gewährleisten.

Abgerundet wird das Werk durch eine Zusammenstellung der häufigsten Fehler, die in zivilgerichtlichen Klausuren vorkommen sowie der Darstellung einer sogenannten „Notfall-Lösung“ für den denkbar schlimmsten Fall des „Blackouts“ in der Examensklausur.

[rating:5]