Kaiser, Kaiser, Kaiser – Die Anwaltsklausur Zivilrecht

Torsten Kaiser, Horst Kaiser, Jan Kaiser
Die Anwaltsklausur Zivilrecht

In den Literaturempfehlungen für Referendare in der Zivilrechtsstation taucht häufig ein Name gleich dreimal auf, nämlich Kaiser. Aus unseren Rezensionen wohlbekannt sind die drei Autoren mit ihren Skripten beliebte und angesehene Vertreter der Ausbildungsliteratur, so dass es nicht verwundert, dass binnen knapp zwölf Monaten bereits die zweite Auflage des Werkes „Die Anwaltsklausur Zivilrecht“ erschienen ist.

Das Werk „Die Anwaltsklausur Zivilrecht“ der Autoren Kaiser widmet sich der speziellen Klausurart der Anwaltsklausur, welche in Grundzügen manchem Referendar schon aus dem universitären Hauptstudium bekannt sein könnte, allerdings sollte man seine Vorkenntnisse sehr zurückhaltend einschätzen, denn der eingangs schon angesprochene große Unterschied in der Klausurbearbeitung, wird dem Leser schon nach wenigen Seiten bewusst. Die Autoren lassen den Leser nach diesem „Weckruf“ aber nicht allein mit seinen Fragen, sondern führen ihn behutsam in die Technik der Anwaltsklausur ein.

Nach einer kurzen Erläuterung der grundsätzlichen Klausurtechnik und der verschiedenen Klausurtypen, die dem Referendar als Anwaltsklausur im Zivilrecht begegnen können, behandeln die Autoren im Einzelnen umfangreich die Anwaltsklausur aus der Klägersicht, aus der Beklagtensicht, die Anwaltsklausur im einstweiligen Rechtsschutz und die Anwaltsklausur aus des Berufungsführers. Die Ausführungen zur zwangsvollstreckungsrechtlichen Anwaltsklausur hingegen fallen sehr kurz aus, so dass diesbezüglich die Erarbeitung dieser Materie mit einem gesonderten Lehrbuch unumgänglich bleibt. Gut gelungen ist hingegen die Darstellung der juristischen Kautelarklausur, so dass die Autoren ein inhaltlich auf das wesentliche konzentriertes Werk bieten, welches durch einen klaren und verständlichen Stil und die Vermeidung von gefährlichen Ungenauigkeiten, dem Referendar das nötige Rüstzeug an die Hand gibt, sich in die ihm zunächst unbekannten Klausurtypen einzuarbeiten.

Für Besitzer der Vorauflage ist die Neuanschaffung nicht erforderlich, die Überarbeitungen haben zwar zu einem leicht höheren Seitenumfang geführt, welcher nunmehr knapp zehn Seiten über dem der Vorauflage liegt und dabei vor allem neuere Examensklausuren in das Werk eingebunden, allerdings fällt dies für Besitzer der Vorauflage nicht weiter ins Gewicht. Wer hingegen noch kein entsprechendes Werk sein Eigen nennt, dem ist die Anschaffung dringend ans Herz zu legen, denn die 21 Euro Kaufpreis sind hier gut investiert.

[rating:4]