Linke/ Hau: Internationales Zivilverfahrensrecht

Hartmut Linke/ Wolfgang Hau
Internationales Zivilverfahrensrecht

zvr.jpgImmer häufiger befassen sich Gerichte auf europäischer und nationaler Ebene mit grenzüberschreitenden Sachverhalten, sodass zivilrechtliche Erkenntnis- oder Vollstreckungsverfahren mit Auslandsbezug zum Alltagsgeschäft in der richterlichen und anwaltlichen Praxis gehören. Dazu bedarf es der Kenntnis des internationalen Zivilverfahrensrechts. Es umfasst die Gesamtheit der Normen, die in Zivilrechtsfällen mit Auslandsbezug die daraus folgenden Verfahrensfragen regeln, beispielsweise welches Gericht international zuständig ist oder ob eine im Ausland ergangene Entscheidung im Staat, in welchem in das Vermögen des Schuldners vollstreckt werden soll, auch anerkannt wird.

Um diese Kenntnis den Studierenden zu vermitteln, liefert Linke/Hau mit seinem Lehrbuch „Internationales Zivilverfahrensrecht“ eine verlässliche erste Einführung mit weiterführenden Hinweisen, die vor allem vor dem Hintergrund der ständig fortschreitenden „Europäisierung“ aktuell ist (2011). Das äußerlich ansprechende, in Rot glänzend überzogene Buch wendet sich vorrangig an die Studierenden der Schwerpunktes IPR und ZPO gerichtet.

Es klärt zunächst die wichtigen Begriffe und die Grundprinzipien des Internationalen Zivilverfahrensrechts und geht dann zur Bearbeitung einzelner Aspekte detailliert vor: zu nennen sind beispielsweise Immunität, internationale Zuständigkeit (vor allem nach der Brüssel I- VO), ausländische Verfahrensbeteiligte, Anerkennung ausländischer Entscheidungen und die Vollstreckung.

Das Besondere an dem Lehrbuch ist, dass das Wissen Schritt für Schritt vermittelt wird, sodass es möglich ist, sich die Materie ohne Vorkenntnisse anzueignen. Sprachlich ist das Lehrbuch sehr verständlich, es erklärt schwierige Rechtsbegriffe z.B. „forum shopping“ klar und einfach und nennt die Hintergründe. Auch werden Beispiele zur Veranschaulichung eingebracht. Möchte man sich jedoch auf die Klausur vorbereiten und die Fallbearbeitung üben, fehlt es im Lehrbuch daran. Es vermittelt nur das theoretische Wissen, verweist aber auf praxisrelevante Entscheidungen in den Fußnoten.

Mit seinem Anschaffungspreis von 29,80 Euro liegt das Lehrbuch allerdings trotz seiner Leistung am oberen Limit.

Doch ist das Lehrbuch für die Vorlesung „Internationales Zivilverfahrensrecht“ sehr empfehlenswert und sollte unbedingt in der Bibliothek angeschafft werden, weil es sich aufgrund seiner Qualität um ein Standardlehrwerk handelt, das jeder Studierende für die Vor- oder Nacharbeitung der Vorlesung lesen sollte.

Der Fachschaftsrat dankt Boysen+Mauke für das großzügige Sponsoring.

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