Pressemitteilung des Fachschaftsrates Rechtswissenschaft zur gestrigen Infotresen-Aktion

Proteste gegen arbeitsrechtliche Missstände an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg

Am 20.06.2012 um 08:00 Uhr stürmten Studierende des Fachschaftsrates der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Hamburg den Infotresen der Fakultät, der das Kernstück des neu eingerichteten Informationsleitsystems bildet, in das im Laufe der letzten Jahre mehrere 100.000 EUR investiert wurden.
Anliegen der Studierenden war es, auf die arbeitsrechtlichen Missststände hinzuweisen, zu deren Ausführung sich sowohl das Präsidium der Universität als auch das Dekanat der Fakultät offenbar gezwungen sieht.

Hintergrund der Aktion ist, dass die befristetet angestellten Mitarbeiterinnen im Infotresen, trotz des Versprechens der Entfristetung nach zwei Jahren nicht unbefristet übernommen wurden und die Stellen neu ausgeschrieben wurden. Der Zweck besteht darin, eine finanzielle Plaungssicherheit zu haben, die durch die Aneinanderreihung von sachgrundlos befristeten Zweijahres-Zeitverträgen mit unterschiedlichen Mitarbeiterinnen erreicht werden kann. Eine Handlungsweise, die sonst zumeist bei großen Wirtschaftsunternehmen zu erkennen ist und in der Öffentlichkeit negativ aufstößt.

Die Studierenden blockierten die Arbeit der Mitarbeiterinnen und machten aus dem Zentrum des Informationsleitsystems kurzerhand ein Kaffeekränzchen, indem Sie mit Luftballons bewaffnet auf sich aufmerksam machten und Kaffee und Kuchen ausschenkten.
Alle Personen, die den Infotresen normal nutzen wollten ¬- Studierende, Dozenten, Mitarbeiter und Professoren – wurden an andere Stellen, vor allem das Dekanat weitergeleitet, was nach Aussage des Dekans zu einem Chaos führte.

Hiermit hatten die Studierenden genau das erreicht, was sie erreichen wollten, nämlich zu zeigen, dass die unüberlegte Beschäftigungspolitik und der Wegfall gut ausgebildeter MitarbeiterInnen zu einem chaotischen Zustand innerhalb der Universität führt.